Die große Ähnlichkeit
von Eifersucht und Neid
gab uns gar oft kund
ein Dackel, unser Hund.
Als er noch war allein,
kann es nicht anders sein,
da gab es kein Gezier:
Im Zentrum stand dies Tier.
Die neue Schildkröte
brachte den Hund in Nöte,
selbst Salat, den sie bekommen
hat er ihr oftmals weggenommen.
Möglich von Neid geplagt
hat er der Schildkröte gesagt:
„Der erste Platz auch hier,
gehört immer wieder mir.
Ich lass es auch nicht zu,
dass du mit trotzigem Getu´
oft deinen Kopf verbirgst
und trotzdem Gunst erwirkst.
Deshalb bin ich immer bereit
und es kommt gewiss die Zeit
in der ich hier auf dieser Erde
allein die erste Geige spielen werde."
Eifersüchtiger Hund
Taschentuch, Anstandssymbol
Meine Oma wollte es erzwingen
mir gutes Benehmen beizubringen.
Sie sagte: „Willst du kein Flegel sein,
dann halt die Anstandsregeln ein!"
„Hast du ein saubres Taschentuch?"
Diese Frage war für mich ein Fluch,
die ich als kleiner Junge hörte
und die mich immer wieder störte.
„Ja", rief ich, es stimmte selten,
denn in gänzlich anderen Welten
war ich meist mit den Gedanken,
die sich nicht um Anstand rankten.
Ich beneidete jene Spielgefährten,
die sich nicht um solches scherten.
Ihnen war das Schnupftuch fremd,
zum Naseputzen nutzten sie das Hemd.
Mein Freund hat selten oder nicht
mit n´en Tuch die Nase abgewischt;
sondern meistens indiskret
laut hochgezogen das Sekret.
Eine Dame fragte ihn sehr nett,
ob er denn kein Schnupftuch hätt´?
Er sagt: „Sie haben sehr viel Glück!"
Gibt es ihr, erbittet es jedoch zurück.
Und die Moral von diesen Reimen:
Sollte dir die Nase schleimen,
musst du stets zum richt´gen Putzen
dein eignes Taschentuch benutzen!
Ein Überangebot der Triebe
Das Grün der Blatt-Triebe im Frühjahr,
die Farbe ist schön, frisch und klar.
Die Triebfeder gibt uns äußerst viel Kraft.
Der Sexualtrieb ist es, der uns Lust verschafft.
Manche Menschen sind durchtrieben,
dennoch können auch diese lieben.
In Feierlaune wir unseren Umtrieb genießen,
beim Verkaterten die Tränen fließen.
Leckerer Kuchen durch Backpulver hochgetrieben,
bewirkt, dass sich häufig des Gürtels Löcher verschieben.
Der Abtrieb lässt uns schnell nach unten fallen,
im Albtraum erleidet man dabei Höllenqualen.
Im Auto das malträtierte Getriebe kracht,
der Fahrlehrer über seinen Schüler lacht.
In des Schaffners Revier, dem Triebwagen,
hat ein Schwarzfahrer nichts zu sagen.
Eine übersetzte Anleitung zum Betrieb der Technik zu haben,
verhindert beim Anwender nicht unbedingt das Klagen.
Der Antrieb des 8-Zylinder-Motors unsere Seele berührt,
und uns damit deutlich in Versuchung führt.
Die Qualen eines Vaters
Dreizehn Jahre ist sie, hübsch und jung,
hat wie ihr Vater sehr viel Schwung.
Wollte Feuerwerk schauen mit der Freundin,
sollte nach Hause kommen bis um zehn.
Ungeduldig sein Blick auf die Armbanduhr,
11.30 Uhr, Mensch, wo bleibt sie nur?
Voller Unruhe zweimal ihr Handy angerufen,
hört er dessen Melodei auf der Kommode groven.
Und dass Ganze nach ein paar Gläschen Wein,
nein, es darf keine Suchfahrt mit dem Auto sein.
Die Sorge steigt in ihm hoch, will ihn arg plagen.
Gibt es keine Alternative zum eigenen Wagen?
Er eilt hektisch durch die Garage zum Rad.
Rasch ein Satz auf des Sohnes BMX,
mit diesem ist er gar nicht fix.
Was sollte die Polizei denn denken,
sähe dann den suchenden Vater ein Kinderrad lenken.
Die Tochter plötzlich fröhlich um die Hausecke biegt,
als er indessen verzweifelt in sein Auto kriecht.
Es ist ihr nichts passiert, es geht ihr gut.
Jetzt hat auch er wieder neuen Mut.
Sein Vertrauen, das hat sie beinahe verloren,
Mehr Konsequenz, die hat er sich geschworen.
Was steckt hinter der Magie
Von des Zauberers Experimenten
lassen wir uns häufig blenden;
wollen aber immer gern wissen,
was geschieht hinter den Kulissen?
Dabei behauptete ein Zaubersmann,
dass er alles wieder finden kann
was andere heimlich verstecken
und wäre es in den entlegensten Ecken.
Als Kind bewunderte ich seine Schau
und beobachtet ihn aber immer sehr genau.
Ich wollte erfahren was er heimlich machte,
er vorerst Illusionen zum Einsturz brachte.
Er selbst offenbarte den Zuschauern,
die wie ich auf große Sensationen lauern,
im Publikum befindet sich jemand
mit dessen Hilfe er immer alles fand.
Weil nun alle in diese Richtung denken
kann er damit geschickt davon ablenken,
was mit den versteckten Sachen geschah,
die man nun an der Decke schweben sah.
Diesen großartigen Zaubertrick,
ausgeführt mit grandiosem Geschick,
habe ich nie enträtseln können,
muss der Magie ihr Geheimnis gönnen.
Froschnacht
Ein Fröschelein am Wasser saß,
genüßlich eine Fliege fraß
im hellen Mondenschein.
Da kam die Fröschin groß und breit,
für eine Liebesnacht bereit,
und quakte: „Komm, sei mein!"
Das Fröschlein gähnt und blinzelt leicht,
springt in das Wasser, warm und seicht
und denkt in sich hinein:
"Nun ja, sie ist ja nicht aus Pappe,
dann mach ich eben wieder
eine Quappe."
Ei, Ei, Ei
Eine Henne stieg ins Neste
und als sie gerade presste,
da kam der Hahn vorbei
und sprach,
,,Ich glaub es wird ein Ei."
-
Eine Henne saß im Neste
und als sie gerade presste,
sah´s der Hahn der schlaue
und sprach,
,,Es ist Ostern, ich möchte heute blaue."
-
Eine Henne saß im Neste
und als sie gerade presste,
sprach der Hahn: ,,Verflucht,
Das hab ich auch versucht."
;-)
Geheimnis mit dem Geheimnis
Wenn die Welt noch in Ordnung wäre
hätte ich eine unbehelligte Privatsphäre.
Doch wissen wir heute keinesfalls,
welche Ausspäher haben wir am Hals?
Im Internet ist mein Name präsent,
bestimmt die Werbung darauf brennt:
Was verbirgt sich hinter dieser Person,
was hat die schon bestellt bei „Amazon"?
Dabei bin ich aber immer bemüht,
dass im Netz man nur Harmloses sieht,
woraus sich kein Gesamtprofil ergibt,
das bei Verkaufstrategen so sehr beliebt.
Viele Sicherungen wende ich an,
damit Niemand das knacken kann,
was mein Geheimnis bleiben soll.
Geheimcodes find ich dabei toll.
Doch nun weiß ich fast nicht weiter,
Schutzmaßnahmen finde ich nicht heiter,
denn nachlassendes Gedächtnis, oh Schreck:
Geheimzahl und Passwort sind oft weg!
Worüber vielleicht so mancher lacht,
ich hab mir nun Eselsbrücken ausgedacht,
die sich besser in mein Gehirn einfügen,
denn sie beinhalten unzählige Lügen.
Hier werde ich mich heute nicht offenbaren,
kein Leser soll meine Geheimnisse erfahren.
Mit 82 muss ich jedoch auch daran denken:
„Wem kann ich am Sterbebett Vertrauen schenken?"
Der Kirschenklau
In des Baumes Spitze
sitzt der kleine Fritze,
die Kirschen schmecken,
er ist nicht abzuschrecken
von des Besitzers Kommen,
weiter nascht er unbenommen.
Der Mann dünkt sich schlau
ankündigt dem Kirschenklau:
„Etwas Schönes sag ich dir,
wenn du herunterkommst zu mir!"
Die Antwort kommt verbissen:
„Ich muss aber nicht alles wissen!"
Der Sparstrumpf
So niedrig wie die Zinsen sind,
schmilzt unser Geld dahin geschwind.
Im Sparstrumpf wird es sicher sein,
legst Du da ab und zu was rein.
Ich habe also nachgedacht
und einen nur für Dich gemacht.
Ihn hält sehr fest ein schmuckes Band,
das ich in einem Kästchen fand.
Die Zinsen sinken immer schneller.
Der Strumpf ruht tief im finsteren Keller.
Nur nachts legst Du ihn um den Nacken,
damit die Strolche den Strumpf nicht packen.
Der Strumpf wird rund und immer dicker,
und täglich wirkt er etwas schicker.
Du siehst ihn an so dann und wann,
damit Dein Herz sich freuen kann.
Die Zeiten werden fies und fieser,
die Zinsen laufend mies und mieser.
Doch Du, Du hast den prallen Strumpf.
Das ist Dein ganz geheimer Trumpf.
Und wird auch alles noch viel schlechter,
bei dir erregt das nur Gelächter.
Das Zinsgezerre? Einerlei!
Der fette Strumpf, der macht Dich frei.
Zu Ende ist nun das Gedicht.
Und erhöht Dein Strumpf auch die Zinsen nicht,
so erspart er Dir doch ohne Frage
so manche finanzielle Plage.
Sonnette sind wunderbar
Sonnette die sind wunderbar
abba abba edd edd
das tut doch wirklich niemand weh
das fasziniert wohl ganze menschenschar
sonette sind gar annehmbar
sie fazienieren alle die ich seh
ganz egal auch wo ich steh
da ist doch auch schon alles kla
sonette die sind spitze
so ist doch alles was ihr richtig , vergügen kurz das schöne nennt
des sonettes eigendliches element
und nun treib ichs auf die spitze
damit hier auch ja keiner pennt
das ist es was man ein sonett nennt
Hund oder Mann ?
Bello, mein Hund,
fröhlich und gesund,
schläft in meinem Bett,
friedlich und nett.
Ist immer gut drauf,
wenn die Sonne geht auf,
schaut mich treu an,
wie er es nur kann.
Nun liegst du neben mir,
statt dem Hundetier,
wolltest das er rückt
und sich verdrückt,
wenn wir uns küssen,
zwischen den Kissen,
nun wütet er im Flur
und wimmert dort nur.
Hat den Schuh zerbissen,
und den Hut zerrissen,
dich am Hemd gepackt,
vor die Tür gekackt,
den Napf umgestoßen,
verschleppt deine Hosen,
gefressen nichts seit Tagen,
ich kann es kaum ertragen.
Für wen von euch beiden,
soll ich mich denn entscheiden,
mein Herz ist schon ganz wund,
lieb dich und auch den Hund.
Ach, sei doch so nett,
lass Bello mit ins Bett,
rück ein bisschen zur Seite,
denn Platz ist für euch beide.
Kur - Roulette
Ein feiner Herr ging mal eben
zum Kuren nach Bad Steben.
Er besuchte fleißig die Therme,
denn es tat ihm gut die Wärme.
Quellwasser, Moor und Fango
belebten ihn sehr,
und abends - der Tango.
Nach etwas zu viel Vino,
ging er dann ins Casino.
Er spielte Poker und Roulette,
mit einer Dame – sehr adrett.
Er setzte ihre Zahlen,
danach kamen die Qualen...
Ein feiner Herr war mal eben
zum Kuren in Bad Steben.
Die Dame, die lachte ihn aus,
als er fuhr, sehr bedrückt,
bald nach Haus.
Doch ein Jahr später mal eben,
kam ein feiner Herr
nach Bad Steben,
zum Kuren
und zum Roulette,
um den Schaden zu beheben.
Froschnacht 2
Ein Fröschelein am Wasser saß,
genüßlich eine Fliege fraß
im hellen Mondenschein.
Da kam die Fröschin, Model gleich
und kuschelte mit ihm am Teich,
sie wollte bei ihm sein...
Ihr Augenaufschlag war betörend,
er sah sie an und quakte röhrend:
„Du bist so schön, von Kopf bis Rumpf,
komm mit zu mir in meinen Sumpf!"
Die Fröschin lächelt, blinzelt leicht,
springt in das Wasser, warm und seicht
und denkt in sich hinein:
„Nun ja, er ist ja nicht aus Pappe
dann wird es eben wieder
eine Quappe."
Schlachtgetümmel
Oh heilige Johanna der Schlachthöfe,
das sterbende Schwein mit Senfsoße,
die Schlacht ist aus, Sau ist tot,
so bläst der Jäger im Morgenrot.
Morgenrot der Welterleuchtung,
Wetterleuchten im Schlachtgewitter
Gewitterstimmung im Dichterhimmel
unter den Fans ein großes Gewimmel.
Sagt es Knittersmann oder Rapp,
schreibt eure Gefühle, nicht zu knapp.
Ach findet für mich den gülden Ring der
Zwiebeljungen. Lohn grient unbesungen.
Poetenwahn
es lockt der schiller
und schillert die locke
möchtegern goethe illert
durchs loch der socke.
er hat sich eingefunden
im kreise der poeten
die sich redlich geschunden
damit nicht flöten
geht die muse, denn
wer nicht schreibt
wenn andre penn'
auf der strecke bleibt.
lieber ein edelstein,
im undichten kahn
als ein edles schwein
im poetenwahn
Irrlichter (2)
Zur Sommersonnenwende begab ich mich behände
in einen lauschigen Kiefernwald, der war uralt
und voller Mondgestein, elfengleich und sehr rein.
„Waldläufer" Markenschuhe hatte ich an den Füßen.
Sie drückten mich, das tat mich echt verdrießen.
Dem Vollmond war ich gram weil ich vor Unmut dachte,
er neckte mich mit seinem kalten Licht und lachte
mich aus weil ich im Morgentau mir holte nasse Füße.
Dabei war ich auf der Suche nach 'ner neuen Frau.
Und wenn ich mich nicht irrte, Mechthilde hieß s(i)e.
Der Nachtwind säuselte mir gespenstisch um die
Ohren stellte ich auf und in meiner Trauer lief es
mir heiß und kalt den Rücken runter. Elfengesänge
ließen mich erschaudern und Irrlichter geisterten
von Baum zu Baum. Irritiert von dem Gewimmel
sah ich nach und stellte fest:
An den Bäumen war Schimmel.
Der Nachttopf
Ab 60 zählt man zu den Alten
und kann das Wasser nicht mehr halten.
Drum, lieber Spezi, schenken wir
Dir dieses edle Nachtgeschirr.
Bei vielerlei Gelegenheiten
mag dich dies Porzellan begleiten.
Es ist speziell für dich gedacht.
Drum haben wir es mitgebracht.
"Am besten passt ein 'Jägergrün' ",
so dachten wir, "das kleidet ihn".
Ein Urinal zur rechten Zeit
erspart Dir viel Verdruss und Leid.
Doch bist Du einer von den Harten
und kann die Blase ruhig mal warten,
pflanzt Deine Gattin Blumen rein.
Denn die gedeihen hier recht fein.
Man freut sich auch, wenn man ihn hat
als Schüssel für den Schichtsalat.
Und in der aller größten Not
geht er sogar als Bowle-Pott.
Auch eine Maß auf Bayerns Wiesn
könnte man daraus genießen.
Und ein edler Sauerbraten,
hier eingelegt, wird gut geraten.
Auch grünen Gürkchen, scharf und sauer,
gefällt's hier drin auf lange Dauer.
Ob Rumtopf, Nudelsuppe, Honig -
in so 'nem Topf, da ist es wohnlich.
Doch wenn Du einst in vielen Jahren
an Zeiten denkst, die besser waren,
wenn auf dem Haupt erstrahlt die Glatze,
so schieb ihn unter die Matratze.
Und lass ihn stets dort unten stehn.
Man muss auf Nummer Sicher gehen.
Benutze ihn ruhig dann und wann.
Sieh ihn als Altersvorsorge an.
Schneewittchen & die 7 Riesen
Es war einmal vor langer Zeit,
im Königreich der sieben Wiesen,
ein Kind von großer Schönheit:
Schneewittchen bei den sieben Riesen
Die Mutter war die Königin
Und ein bösartiges Weib,
da ist nichts zu beschönigen,
schwarze Seele schöner Leib.
Sie konnt's nicht leiden, ihr Töchterlein,
hegte großen Neid auf sie,
denn Schneewittchen, sie war rein,
Doch der Königin hilft Magie...
Waffen werden ausgeschickt,
hinter die sieben Wiesen,
doch töten sie Schneewittchen nicht,
gibt's doch die sieben Riesen.
Da geht die Königin selbst hinab,
hinter die sieben Wiesen,
Schneewittchen beißt vom Apfel ab,
zu spät kommen die sieben Riesen.
Ein Prinz sah Schneewittchen, blass und tot,
verliebte sich ins schöne Kind,
waren ihre Lippen doch so rot,
beschloss sie zu retten, ganz geschwind.
Da trugen diese sieben Riesen
Schneewittchen in dem gläsernen Sarg,
über die sieben Wiesen,
der Apfel fiel heraus, den sie noch im Halse barg.
Da wurde Hochzeit groß gefeiert,
auf den sieben Wiesen,
manch einer hat ins Gras gereihert,
von den sieben Riesen...
Ach, zur bösen Königin,
sie starb: vergiftet an Falten-Creme.
Walrosse
Wenn die Walrossdame schmollt
und seufzend mit den Augen rollt,
weil der Walrossmann
g'rad mal wieder "kann" –
sie ihn dann den Felsen runterrollt.